21.02.2017 Es kam wie es kommen musste
Am Samstag, den 21. Januar 2017 herrschten im Münsterland Gefrierschranktemperaturen. Also startet der Tag mit dem Entfernen des über Nacht gebildeten Eises in allen Trinkgefäßen für die Tiere.Warmes Wasser wird eingefüllt. Da bedarf es keiner großartigen Einladung an die durstigen Alpakas, Nandus, Hängebauchschweine, Laufenten und Hühner. Alle laben sich an dem begehrten frischen Trunk.
Bereits am Mittag sind die flacheren Gefäße erneut vereist, also schnell noch den Hängebauchschweinchen neues Wasser nachgießen und dann zum Einkaufen fahren. Ich eile in Richtung Stallungen. - Dann passiert es: Beide Füße rutschen nach vorne weg und ich falle hart auf die rechte Körperseite. - Ein tierischer Schmerz schießt durch meinen Körper! Stell dich nicht an, denke ich. Es tut halt weh, wenn man auf vereisten Boden stürzt, und blaue Fecken gibt es sicher auch. Jetzt steh wieder auf. - Nichts zu machen. Nicht einmal den Oberkörper kann ich vollständig aufrichten, geschweige denn das rechte Bein auch nur einen Zentimeter bewegen. Der Schmerz ist unerträglich. Jezt ist mir eines klar. Der Knochen um die Endoprothese herum muss verletzt sein!
Da liege ich nun, nur mit Jeans und Pullover bekleider (Es sollte ja nicht lange dauern!) Ich beginne um Hilfe zu rufen, zuerst zaghaft, dann so laut ich nur kann. Nichts. - Auch auf der an meinem Grundstück kleinen Dorfstraße ist weder Fußgänger noch Radfahrer zu sehen. Kein Wimmern, Klagen, Fluchen und Schreien führt zum gewünschten Ziel - ca. 10 Minuten lang. Das Eis unter mir ist schon geschmolzen, die Hose vom Eiswasser durchtränkt. Vor Kälte schlotternd setzte ich meine Bemühen, fort mich bemerkbar zu machen . - Dann endlich eine Stimme: Wir kommen!
Danach geht alles sehr schnell. Mein Nachbar schiebt mir vorsichtig etwas Stroh unter den Rücken. Seine Frau alarmiert Notarzt und Krankenwagen. Der war gerade in der Nähe und daher in wenigen Minuten zur Stelle. - Man hebt mich auf die Trage, ... (Wird fortgesetzt.)